Kurt Guss - Leer gesoffen - Bekenntnnisse eines geretteten Alkoholikers

 

 

 

 

•  Herausgeber:

   Bonifatius; 1. Edition (1. Februar 2015) 

•  Sprache : Deutsch 

•  Taschenbuch : 200 Seiten 

•  13,90 Euro 

•  ISBN-10 : 3897106175 

•  ISBN-13 : 978-3897106178

 


Klappentext:

 

In seinem Dorf hat es jeder gewusst: „Professor Schluck“ ist Alkoholiker. Nur der Akademiker selbst hat es nicht gewusst; Kurt Guss war mit Blindheit geschlagen, sein Abstieg und sein Ende schienen jedoch unaufhaltsam. Wer einen Blick auf seinen Lebenslauf wirft, kommt nie auf die Idee, den Abriss eines „Säuferlebens“ in Händen zu halten. Seine akademische Karriere passt so gar nicht zu der landläufigen Vorstellung, die man vom Leben eines Alkoholikers hat. Seinen akademischen Graden sieht man nicht an, dass er die meisten Prüfungen mit mindestens zwei Promille Alkohol im Blut bestanden hat. Bei Kurt Guss hat es dreißig Jahre gedauert, bis er zugeben konnte, dass er dem Alkohol gegenüber machtlos ist. Im Jahr 1992, am Tag der Heiligen Drei Könige, hatte er ein äußerst bedeutsames Erlebnis. Danach hat er nie wieder trinken müssen und sein Leben hat sich von diesem Tag an grundlegend verändert. Was sich damals ereignet hat, erzählt Kurt Guss in diesem humorvoll geschriebenen und bewegenden Buch. Er kennt den Weg in die Abhängigkeit, aber auch den Weg aus der Abhängigkeit. Damit macht er allen Menschen Hoffnung, die sich mit den Themen Alkoholismus und Sucht beschäftigen. Die einzelnen Kapitel werden mit Zitaten aus der Heiligen Schrift eingeleitet, denen sich persönliche Erlebnisse und fachliche Kommentare anschließen. Das Buch trägt den Untertitel „Bekenntnisse eines geretteten Alkoholikers“. Was hier über die Rettung vom Alkohol zu lesen ist, gilt sinngemäß für alle anderen Arten der Abhängigkeit. „Leer gesoffen“ ist eine Mischung aus humorvoller Biografie und Sachbuch; es enthält viele Anregungen für alle, die sich privat oder beruflich für das Thema Sucht und Abhängigkeit interessieren.

 

Erfrischend geistreich, lehrreich und lesenswert!

 

Nach 30 Jahren kreuzen sich unsere Wege zum zweiten Mal. Beim ersten Mal eröffnete mein Dozent Prof. Dr. Dr. Guss die erste Unterrichtseinheit mit einem Kartenspielertrick. Nun stoße ich auf literarischem Weg zufällig auf ihn. Aber es nicht dieser Zufall des Lebens, der das Buch für mich lesenswert macht. Es ist der Mix aus Sachbuch, Reflektion einer dreißigjährigen Alkoholsucht, Schicksal eines Menschen, Bezüge zu verschiedensten Bereichen (Anonyme Alkoholiker, Bibel, Geschichte, Fachliteratur, Psychotherapie...) und vor allem Wortgewandtheit und Wortwitz, der das Buch lesenswert macht, so dass ich es in drei Tagen verschlungen habe.

 

Wortgewandtheit und Wortwitz kommen nicht unerwartet. Im Laufe seiner Trunksucht hat der Autor eine erstaunliche Qualifikation erreicht: Diplom in Psychologie, Erstes Staatsexamen für das Lehramt, Promotion zum Doktor der Philosophie, Habilitation in Psychologie, Ernennung zum Professor für Psychologie und Soziologie, Promotion zum Doktor der Erziehungswissenschaften, Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaft.

„Wer einen Blick auf diesen Lebenslauf wirft, kommt nie und nimmer auf die Idee, den Abriss eine Säuferlebens in Händen zu halten.“ (Zitat Kurt Guss)

 

Der Autor verschont sich dabei nicht. Daneben offenbart er Kernprobleme des Alkohols, beackert die Felder außerhalb seines Säuferschicksals: Die gesellschaftliche Akzeptanz dieses Giftes, die Heuchelei des Staates, der die Milliarden Steuereinnahmen gern mitnimmt, das Saufen auf Schützenfesten und vielen anderen Gelegenheiten unter dem Deckmantel der Kulturpflege.

 

Vor mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Alkoholiker, Nicht-Alkoholiker und alle Literaturfreunde. 5 * * * * *

 

 

(Rezension von Peter Futterschneider am 27.02.2021 auf amazon, Kaufexemplar, unbezahlte Werbung)